deutscher Jurist, Sozial- und Osteuropawissenschaftler; Prof. in Kiel 1959-1964 und Köln 1964-1984; Veröffentl. u. a.: "Russland im Umbruch", "Das Ende des Stalin-Mythos", "Der Warschauer Pakt", "Russland, die Westmächte und Deutschland", "Die Sowjetunion im Umbruch"
* 10. August 1915 Pleskau (Pskow)/Russland
† 10. September 2003 Köln
Herkunft
Boris Meissner, ev.-luth., kam in Russland zur Welt, wuchs aber in Estland auf. Er war deutschbaltischer Abstammung. Sein Vater, Artur Meissner, war Richter, seine Mutter Pianistin.
Ausbildung
1932 schloss M. das Deutsche Private Gemeinschaftsgymnasium in Pärnu ab. Von 1932 bis 1935 studierte er Wirtschaftswissenschaften an der estnischen Universität Dorpat (Tartu; Dipl. rer. oec.), anschließend, nach der Umsiedlung der Baltendeutschen, bis 1940 in Dorpat und Posen Rechtswissenschaften. Dort war er Assistent der Professoren Erik von Sivers und Axel Freiherr von Freytag-Loringhoven. Er promovierte später (1955) an der Universität Hamburg zum Dr. jur.
Wirken
Während des Zweiten Weltkriegs nahm er als Offizier in der Heeresgruppe Nord am Russlandfeldzug teil. Nach Kriegsende übersiedelte er nach Hamburg, wo er 1946-1953 wissenschaftlicher Assistent bei Professor Rudolf von Laun und Referent für Ostrecht an der Forschungsstelle für Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht der Universität Hamburg war.
1953 wurde M. als ...